In der Folgesaison gelang sogar ein Doppelerfolg der beiden starken Hybridprototypen aus Weissach. In der Topkategorie GTP setzt das Kundenteam JDC-Miller MotorSports einen weiteren Porsche 963 ein. Zwei Porsche 911 GT3 R gehen in den beiden GT-Klassen an den Start.
Die Vorschau
In der Herstellerwertung und im Gesamtklassement der Teams liegen Porsche und die Einsatzmannschaft von Porsche Penske Motorsport an der Spitze. Vor dem achten Saisonrennen in Nordamerika belegen der Australier Matt Campbell und Mathieu Jaminet aus Frankreich den ersten Platz in der Fahrermeisterschaft –knapp vor ihren Markenkollegen Felipe Nasr aus Brasilien und Nick Tandy aus Großbritannien. Nach einer schwierigen Vorstellung beim vorherigen Langstreckeneinsatz in Watkins Glen möchte das Werksteam beim 160-Minuten-Rennen auf der Road America zurück auf das Siegerpodest.
„Die Road America stellt nicht nur eine schöne, schnelle Rennstrecke in malerischer Umgebung dar – sie ist auch Schauplatz großer Erfolge des Porsche 963“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren dort gewonnen, sind also seit Einführung des LMDh-Reglements auf diesem Kurs noch ungeschlagen. Diese Bilanz wollen wir aufrechterhalten und unseren nächsten Sieg einfahren. Wir hoffen auf ein ausgeglichenes Feld in der GTP-Klasse, damit die Fans einen spannenden und offenen Wettbewerb erleben. Es geht für alle nun in die heiße Phase des Titelkampfes: Wir sind dafür bereit!“
„Der Porsche 963 und die Road America – das passt einfach sehr gut zusammen“, beschreibt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren auf dieser ganz besonderen Strecke gewonnen. Unser Ziel am kommenden Wochenende ist ein weiterer Triumph. Wir waren in den vergangenen Rennen nicht ganz so konkurrenzfähig wie erhofft. Ich bin guter Dinge, dass wir auf der Zielgeraden der Saison wieder konstant an der Spitze mitmischen und auch in diesem Jahr ein gehöriges Wort um den Titel mitsprechen werden.“
„Es gab eine längere Pause zwischen den Rennen im Sommer. Das Team hat allerdings keinerlei Zeit verschwendet und einen privaten Test absolviert, um sicherzustellen, dass wir für den Kampf um einen weiteren Sieg bereit sind“, sagt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Bei nur noch drei verbleibenden Rennen in der Meisterschaft kommt es darauf an, dass wir die sich bietenden Chancen nutzen und weiter Gas geben. Wir wollen unserem Porsche 963 auf den langen Geraden der legendären Road America Beine machen.“
Am Steuer der Startnummer 6 agieren die aktuellen Tabellenführer Campbell/Jaminet. Im Porsche 963 mit der Nummer 7 wechselt sich der amtierende IMSA-Champion Felipe Nasr mit „Mister 24 Stunden“ Nick Tandy ab. Den vom Kundenteam JDC-Miller MotorSports eingesetzten Hybridprototypen aus Weissach steuern der Italiener Gianmaria Bruni und Tijmen van der Helm aus den Niederlanden.
GT-Klassen: „Rexy“ soll Tabellenführung zurückerobern
In der GTD-Pro-Klasse kämpft das Team AO Racing mit dem starken Porsche 911 GT3 R um die Meisterschaft. Die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Laurin Heinrich aus Deutschland und Klaus Bachler aus Österreich teilen sich die Lenkradarbeit in dem „Rexy“ genannten Neunelfer im populären Dinosaurier-Design. Das Duo belegt in der Fahrerwertung den zweiten Rang mit nur 39 Punkten Rückstand auf die Spitze. In der GTD-Kategorie setzt das Kundenteam Wright Motorsports einen weiteren Porsche 911 GT3 R ein. In der Startnummer 120 drehen die beiden Amerikaner Adam Adelson und Elliott Skeer am Lenkrad.
Das Rennen
Die Road America zählt zu den Lieblingsstrecken vieler Piloten. Der 6,515 Kilometer lange Rundkurs fügt sich mit seinen 14 Kurven harmonisch in eine Parklandschaft ein. Der wellige Parcours bietet einige Überholmöglichkeiten und mehrere Mutpassagen – darunter den sogenannten „Kink“ auf der Gegengeraden, eine extrem schnelle Rechtskurve mit nur minimalen Auslaufzonen. Die Eröffnung der Anlage rund 25 Kilometer westlich des Lake Michigan fand im Jahr 1955 statt.
Zur Saison 2023 hat die Rennstrecke eine neue Asphaltdecke erhalten. Hierdurch stiegen die ohnehin schon hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 215 km/h (Qualifying DPi-Klasse 2022) weiter an. 2024 umrundete der australische Porsche-Werksfahrer Matt Campbell den Kurs im Zeittraining mit einem Schnitt von deutlich über 217 km/h. Auch bei den Fans ist die Road America beliebt: Auf beiden Seiten der Fahrbahn führen Wanderwege über weite Strecken meist nur wenige Zentimeter an den Leitplanken vorbei – an kaum einem anderen IMSA-Schauplatz lässt sich die enorme Geschwindigkeit der Rennwagen unmittelbarer erleben. Entlang des hügeligen Rundkurses laden zahlreiche schattige Picknickplätze zum Verweilen ein.
Das Rennen im Livestream
Die Internetseite imsa.tv überträgt das Rennen für Nutzer außerhalb der USA und Kanadas über die volle Distanz live im kostenlosen Stream. Die Internetseite scoring.imsa.com bietet ein übersichtliches Livetiming. Start des letzten Sprintrennens der IMSA-Saison über eine Distanz von 2:40 Stunden ist am Sonntag, 3. August, um 13:10 Uhr Ortszeit (20:10 Uhr MESZ).
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Wir biegen nun auf die Zielgerade der Saison ein, vor uns liegen noch drei Rennen. Der Lauf auf der Road America ist der letzte Sprintlauf des Jahres. Im vergangenen Jahr haben wir einen Doppelerfolg eingefahren – das war schön, hilft uns aber in diesem Jahr nicht. Hinter uns liegen einige schwierige Rennen. Ich hoffe, dass wir nun wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Wir müssen das Maximale aus unseren Möglichkeiten machen und viele Punkte sammeln, um in der Meisterschaft in Führung zu bleiben.“
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Toll, dass wir endlich wieder auf der Road America fahren werden. Das Layout der Strecke ist einfach fantastisch – schnell und extrem flüssig. So etwas macht immer enorm viel Spaß. Die Rennen dort versprechen den Fans jederzeit viel Spektakel in allen Klassen. Wir in der Startnummer 7 haben ein ganz klares Ziel: Wir wollen in der Fahrerwertung zurück an die Spitze und die Führung in der Meisterschaft für Porsche weiter ausbauen.“
Gianmaria Bruni (Porsche 963 #85): „Die Road America zählt zu meinen absoluten Lieblingskursen im Kalender der IMSA-Serie. Entsprechend freue ich mich, dass wir am kommenden Wochenende wieder dort fahren dürfen. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder mit dem Porsche 963 auf die Strecke zu gehen. Im vergangenen Jahr bin ich auf Platz fünf ins Ziel gekommen, im Qualifying lagen wir sogar auf Rang vier. Ein ähnliches Ergebnis wünsche ich mir nun auch zusammen mit der Mannschaft von JDC-Miller MotorSports und meinem Teamkollegen Tijmen van der Helm.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #77): „Die Road America ist eine wunderschöne Strecke. Auch für mich gehört sie zu den allerschönsten in Nordamerika. Dort treten alle Klassen wieder gemeinsam an, nachdem die GTP-Kategorie zuletzt in Mosport ausgesetzt hat. Es wird viel Action geben – da bin ich mir sicher. Unser Team hat in diesem Jahr immer wieder unter Beweis gestellt, dass es zu den absoluten Topmannschaften in der IMSA zählt. Ich bin optimistisch, dass wir mit unserem Porsche 911 GT3 R auch auf der Road America ganz vorn mitmischen können.“
Adam Adelson (Porsche 911 GT3 R #120): „Die vergangenen Rennen verliefen für uns bei Wright Motorsports schwierig. Eigentlich haben wir gute Jobs erledigt, doch dies spiegelte sich leider nicht in den Ergebnissen wider. Die Road America bietet uns nun die Gelegenheit, das Ruder wieder herumzureißen. Hinter den Kulissen haben wir unsere Performance in der laufenden Saison außergewöhnlich intensiv analysiert und uns überlegt, wie wir uns weiterentwickeln müssen, damit wir wieder Pokale nach Hause bringen. Zudem haben wir mit dem Rennen in Elkhart Lake nach dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen, das stachelt meinen Ehrgeiz zusätzlich an. Ich freue mich auf die Strecke und weiß, das unser Team noch motivierter ist als jemals zuvor.“
Die Porsche-Rennfahrzeuge in Elkhart Lake
GTP-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #6: Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (FRA)
Porsche Penske Motorsport #7: Felipe Nasr (BRA), Nick Tandy (GBR)
JDC-Miller MotorSports #85: Gianmaria Bruni (ITA), Tijmen van der Helm (NLD)
GTD-Pro-Klasse:
AO Racing #77: Klaus Bachler (AUT), Laurin Heinrich (DEU)
GTD-Klasse:
Wright Motorsports #120: Adam Adelson (USA), Elliott Skeer (USA)
Der Zeitplan (Ortszeit = MESZ -7 Stunden)
Freitag, 1. August
14:00 – 15:30 Uhr: Freies Training 1
Samstag, 2. August
09:05 – 10:35 Uhr: Freies Training 2
16:40 – 16:55 Uhr: Qualifying GTD
17:05 – 17:20 Uhr: Qualifying GTD-Pro
17:55 – 18:10 Uhr: Qualifying GTP
Sonntag, 3. August
13:10 – 15:50 Uhr: Rennen