- Makroökonomische und geopolitische Gegenwinde belasten Halbjahres-Ergebnis erheblich. Porsche reagiert mit konsequenter strategischer Neuausrichtung.
- Ziele sind: umfangreiche Reskalierung und flexibleres Produktportfolio.
- Sonderaufwendungen in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro unter anderem für Batterieaktivitäten, US-Zölle und strategische Neuausrichtung.
- Konzernumsatz im ersten Halbjahr bei 18,16 Milliarden Euro, operatives Konzernergebnis bei 1,01 Milliarden Euro.
- Rekordauslieferungen in Nordamerika sowie in Übersee- und Wachstumsmärkten.
- Quote der elektrifizierten Fahrzeuge liegt in Europa bei rund 57 Prozent und übertrifft damit das zum Börsengang ausgegebene Ziel.
- Erfolge in Qualitäts-Ranking und im Motorsport.
- CEO Oliver Blume: „Die Welt verändert sich massiv. Deshalb entwickeln wir Porsche grundlegend weiter. Unsere komplett erneuerte Produktpalette kommt bei unseren Kunden sehr gut an. Wir gehen deshalb davon aus, dass wir ab 2026 wieder ein positives Momentum sehen werden.“
- CFO Dr. Jochen Breckner: „Ziel unserer strategischen Neuausrichtung ist es, unsere Rentabilität und Widerstandsfähigkeit zu stärken.”
In den ersten sechs Monaten erzielte der Sportwagenhersteller einen Konzernumsatz von 18,16 Milliarden Euro (Vorjahr: 19,46 Milliarden Euro). Das Operative Konzernergebnis lag bei 1,01 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,06 Milliarden Euro). Die Operative Konzernumsatzrendite betrug 5,5 Prozent (Vorjahr: 15,7 Prozent).
Der Geschäftsverlauf war von den anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen beeinflusst. „Wir haben es weltweit weiterhin mit erheblichen Herausforderungen zu tun. Es ist kein Unwetter, das vorüberzieht. Die Welt verändert sich massiv – und vor allem anders als noch vor einigen Jahren erwartet. Einzelne strategische Entscheidungen von damals erscheinen heute in einem anderen Licht. Deshalb entwickeln wir Porsche grundlegend weiter“, sagt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. „Unsere komplett erneuerte Produktpalette kommt bei unseren Kunden sehr gut an. Wir gehen davon aus, dass wir ab 2026 wieder ein positives wirtschaftliches Momentum sehen werden.”
Für Porsche prägen laut Oliver Blume vor allem drei Faktoren die aktuelle Situation: „In China ist die Nachfrage im Premium- und Luxussegment extrem zurückgegangen. In den USA belasten zusätzlich Importzölle das Porsche Geschäft erheblich. Perspektivisch könnte auch die Dollar-Entwicklung einen Einfluss haben. Zudem verläuft die Transformation zur Elektromobilität insgesamt langsamer als erwartet, mit Konsequenzen im Zulieferernetz.“ Aufgrund dieser Rahmenbedingungen treibt das Porsche-Management die umfangreichen Massnahmen zur Reskalierung und Rekalibrierung des Unternehmens entschlossen voran. Im ersten Halbjahr 2025 betrugen die Sonderaufwendungen für die Neuausrichtung des Unternehmens etwa 200 Millionen Euro und für die Batterieaktivitäten etwa 500 Millionen Euro. Zusätzlich etwa 400 Millionen Euro Belastung entstanden durch die US-Importzölle, weil Porsche seinen Kunden einen Preisschutz geboten hat.
Zweites Massnahmenpaket wird mit Arbeitnehmervertretung verhandelt
„Ziel unserer strategischen Neuausrichtung ist es, unsere Rentabilität und Widerstandsfähigkeit zu stärken”, sagt Dr. Jochen Breckner, Vorstand für Finanzen und IT. Im zweiten Halbjahr nimmt Porsche wie angekündigt Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung über ein zweites Massnahmenpaket auf. „Um Porsche zukunftsfest zu machen, werden wir über weitreichende Ansätze sprechen“, berichtet Jochen Breckner. „Diese Massnahmen sollen sich in den kommenden Jahren positiv auf die Erträge und den Cashflow auswirken.“
Der Netto-Cashflow Automobile betrug 394 Millionen Euro (Vorjahr: 1,12 Milliarden Euro). Die Netto-Cashflow-Marge Automobile lag bei 2,4 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Im ersten Halbjahr lieferte Porsche weltweit 146.391 Fahrzeuge an seine Kunden aus. Davon waren 36,1 Prozent elektrifiziert. Diese unterteilen sich in 23,5 Prozent vollelektrische Fahrzeuge und 12,6 Prozent Plug-in-Hybride. In Europa lag die Quote der elektrifizierten Fahrzeuge bei rund 57 Prozent. Damit wurde das zum Börsengang ausgegebene Ziel übertroffen. Bestseller-Modell war der Macan mit weltweit 45.137 Auslieferungen. In Nordamerika sowie in den Übersee- und Wachstumsmärkten verzeichnete Porsche jeweils einen Auslieferungsrekord.
„Wir werden auch künftig in enger Abstimmung mit unseren Vertriebsregionen Nachfrage und Angebot gemäss unserer Strategie ‘value over volume’ aussteuern. Basis dafür ist unser hochattraktives Produktangebot und die Stärke unserer Marke”, berichtet Finanzvorstand Jochen Breckner. „Zudem sehen wir positive Impulse aus unseren Individualisierungs-Angeboten.“
Planmässiger Hochlauf der Batteriezellen-Produktion bei V4Smart
Wenige Monate nach der Gründung der V4Smart GmbH hat das Tochterunternehmen der Porsche AG seinen ersten Meilenstein erreicht: Die zweite Produktionslinie in Nördlingen (Bayern) ist inzwischen planmässig hochgefahren. Sie ist neben der Linie in Ellwangen derzeit die einzige Produktionsstätte in Europa für Hochleistungs-Lithium-Ionen-Rundzellen.
Auch beim Thema Qualität war Porsche erfolgreich: In der kürzlich veröffentlichten J.D. Power APEAL-Studie in den USA belegt Porsche den ersten Platz unter allen Herstellern in der Kundenwahrnehmung. Im Motorsport gelang Porsche am vergangenen Wochenende ein eindrucksvoller Doppelsieg: Beim Saisonfinale der Formel E in London holte Porsche den Weltmeistertitel in der Team- und in der Herstellerwertung. Zuvor hatte Porsche beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit dem Porsche 911 GT3 R den zweiten Klassensieg in Folge in der LMGT3-Kategorie gefeiert. In der Gesamtwertung erreichte der Porsche 963 in Le Mans nach einem spannenden Finale den zweiten Platz.
Prognose für 2025 nach Zolleinigung angepasst
Nach der Einigung der EU-Kommission mit der US-Regierung zu Importzöllen hat Porsche seinen Ausblick für 2025 angepasst. Damit werden die erwarteten Auswirkungen der neuen Zölle ebenso berücksichtigt wie die seit Juni wirksamen Zolleffekte, die in der bisherigen Prognose noch nicht enthalten waren. Die aktualisierte Prognose beinhaltet nun ab dem 1. August erwartete Einfuhrzölle in Höhe von 15 Prozent sowie potenzielle Gegenmassnahmen wie etwa Preisanpassungen. Diese sind darauf ausgelegt, die finanziellen Auswirkungen abzufedern. Porsche erwartet weiterhin einen Konzernumsatz im Bereich von 37 bis 38 Milliarden Euro. Das entspricht der bisherigen Prognose. Am unteren Ende der Bandbreite rechnet Porsche mit einer Konzernumsatzrendite von 5 Prozent und einer Netto-Cashflow-Marge Automobile von 3 Prozent. Am oberen Ende der Bandbreite wird eine Konzernumsatzrendite von 7 Prozent und eine Netto-Cashflow-Marge Automobile von 5 Prozent erwartet. Das obere Ende liegt weiterhin im Rahmen der Prognose von Ende April. Der Ausblick beinhaltet erwartete Sondereffekte im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro.
Porsche AG Konzern |
H1 2025 |
H1 2024 |
Änderung |
Umsatz |
18,16 Mrd. € |
19,46 Mrd. € |
-6,7% |
Operatives Ergebnis |
1,01 Mrd. € | 3,06 Mrd. € | -67,0% |
Operative Umsatzrendite |
5,5% | 15,7% |
|
Auslieferungen an Kunden |
146.391 | 155.945 | -6,1% |
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